Experimente

 

Auf dieser Seite veröffentliche ich Reparaturen, die eigentlich nicht gemacht werden . . . soll heißen, dass ich mich hier Dingen widmen möchte, die andere in den Müll werfen um auszuprobieren was möglich ist. Zunächst habe ich ein Experiment gemacht, welches ich "Experiment Extrem" nenne. Hierbei handelt es sich um eine alte Wandergitarre, die man als Feuerholz hätte verwenden können wenn man ihren Zustand betrachtete. Meine Fragestellung war, ob es im finanziell erträglichem Rahmen möglich ist, dieses Instrument technisch und optisch aufzuarbeiten. . . aber seht selbst. Natürlich folgen noch weitere Reparaturen, die sonst nicht durchgeführt werden würden. So habe ich vor kurzem eine Gitarre mit defekter Mechanik bekommen, bei der ich die Mechanik nicht ausgetauscht sondern repariert habe. . .


 

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Experiment Extrem

Ich habe mir vor einiger Zeit eine ziemlich alte Wandergitarre bei Ebay für €1,50 ersteigert. Das Alter und der Hersteller der Gitarre ist leider nicht mehr genau nachvollziehbar. Aufgrund der Bauart und des Zustandes des Holzes vermute ich jedoch, dass sie etwa 30-45 Jahre auf dem "Buckel" hat, also zwischen 1960 und 1975 gebaut wurde. Den Zustand des Instrumentes, als ich es bekam, könnte man "Schrottreif" bezeichnen. Die Fotos zeigen das. Die Decke ist an diversen Stellen gerissen, die Zarge hat einen Riss von oben bis unten durchgehend, einige Risse sind mit Haushaltskleber zugeklebt, andere mit Aufklebern verdeckt. Die Mechaniken sind nicht nur verbogen, sie sind auch so stark angelaufen, dass sie sich kaum mehr bewegen lassen. Schaut Euch die folgenden Bilder an.

Bilder oben: Decke und Zarge mit Rissen - Bilder unten: Mechaniken, Sattel und Steg

 

 

Das Experiment sollte nun sein, was kann man aus so einem Instrument noch machen und was kostet es?

Zuerst habe ich die noch übrigen Saiten mit einem Saitenschneider abgetrennt und die Mechaniken ausgebaut. Dann habe ich das Instrument von den Aufklebern und dem Schmutz befreit. Nun habe ich die Mechaniken unter die Lupe genommen und sie wieder gerade gebogen und gereinigt, um sie anschließend einer intensiven Politur zu unterziehen. Wie ich das gemacht habe steht im Detail hier. Hinterher sahen die Mechaniken dann so aus...

 

Nun kam der Body an die Reihe. Hier habe ich die gesamte Oberfläche erst einmal abgeschliffen und den alten Kleber aus den Rissstellen geholt. Dann habe ich (wie unter meinen Reparaturen beschrieben) die Risse im Holz verleimt. Der Riss in der Zarge war ein kleines Problem, da die Zarge sich im Laufe der Zeit verformt hat und der Body dadurch unter Spannung stand. Um diese Verformung rückgängig zu machen, habe ich das Instrument in eine Vorrichtung aus Zwingen eingespannt und den aufgefrästen Riss verleimt. Nachdem ich nun alle Risse verleimt und geschliffen habe, war das Instrument zwar wieder heil aber ziemlich unansehnlich. Da ich ja aber so oder so vor hatte ein extremes Experiment zu machen, habe ich die Bundstäbe entfernt und die Gitarre mit einer Grundierung auf Nitrobasis lackiert. Nun sah sie so aus...

 

                     

Das Bild zeigt die Seite auf der der Riss in der Zarge war.              Hier ist der Kopf schon lackiert

 

Wie man am zweiten Bild sehen kann, habe ich den Kopf schon lackiert und mich für blau entschieden. Anschließend habe ich dann, nach der entsprechenden Schleifarbeit, das ganze Instrument in blau lackiert und um das Bild etwas abzurunden habe ich die Ränder und Teile vom Kopf mit schwarzen Verzierungen versehen. Nun habe ich das Griffbrett ebenfalls schwarz lackiert und mit Gold die Noten drauf geschrieben. Das allerdings habe ich dann später wieder entfernt, weil ich feststellen musste, dass die Belastungen auf dem Griffbrett zu groß sind und der Lack das nicht lange übersteht. Damit Ihr aber seht was ich wieder entfernt habe, hier ein Foto...

 

Lustige Idee oder?

 

Ein Bekannter, der eine Firma für Werbetechnik betreibt, hat mir aus Hochleistungsfolie noch einen Namensschriftzug in Gold geplottet, den ich vor der Klarlackierung auf dem Kopf der Gitarre angebracht habe. Nachdem die Gitarre nun mit Klarlack versehen war und das Griffbrett seine schöne Ebenholzmaserung wieder zeigen durfte, habe ich dem Griffbrett neue Bundstäbe gegönnt. Wie das geht, findet Ihr auch bei meinen Reparaturen. Nun habe ich einen neuen Steg eingearbeitet und den Sattel nach einer kräftigen Reinigung wieder aufgeklebt. Jetzt konnte ich neue Saiten aufziehen und mir das gequälte Instrument zum ersten Mal anhören. . . 

Für Euch erst mal die Bilder danach. Es muss allerdings noch poliert werden, was ich aber erst mache, wenn der Lack einige Wochen durchgehärtet ist.

Der Kopf im (fast) fertigen Design.

So sieht sie unpoliert aus.

 

Das Instrument klingt . . . sie ist nicht wirklich Oktavenrein und sie ist noch etwas schwer bespielbar, da die Saitenlage noch etwas hoch ist. Aber das werde ich demnächst noch korrigieren. Ich finde aber, dass sie für eine Wanderklampfe echt gut klingt. 

Kosten der Reparaturen:

Nun es war etwas mehr wie geplant, aber das Ergebnis ist echt OK. Was mir aber nun passiert ist, das glaubt mir keiner. Zuerst habe ich mich darüber geärgert, dann habe ich drüber gelacht. . .

Nun, es sollte ein echt extremes Experiment werden und das ist es Schlussendlich auch geworden. 

Ich habe das Instrument aus Platzgründen unter die Decke gehängt. als ich es abnehmen wollte, bin ich gestolpert und habe das Instrument genau auf den Saitenhalter fallen lassen. Und zwar von ganz oben . . . Ja, es gibt Tage da verliert man und es gibt Tage da gewinnen die Anderen. Das Ganze hatte aber nun, man mag es kaum glauben, den Vorteil das ich die Stabilität meiner Reparaturen genau überprüfen konnte. Ich kann Euch also berichten, dass eine nach meinem Kegelfräsprinzip verleimte Decke an der Leimstelle hält! Eine Decke die aus mehreren Teilen zusammengeleimt ist, wird im Laufe der Jahre allerdings etwas instabil, speziell an den Leimstellen. Man sollte also mit einem alten Instrument um so vorsichtiger umgehen, besonders wenn der Lack schon rissig ist. 

Also auf zum nächsten Experiment . . . . . . . . .  .

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Die Gitarre ohne Decke

 

Ich habe mal wieder eine Gitarre bei Ebay ersteigert. . . Um zu verdeutlichen was einem bei Ebay so alles passieren kann, hier einmal der originale Auktionstext mit originalem Foto.

ACHTUNG!!!

Hier bietet ihr auf eine alte Westerngitarre.
Die Marke Steel Reinforced Neck.
Es fehlen leider schon zwei Saiten, es ist aber
kein Problem sie zu erneuern. Sie hat zwar ein
paar Gebrauchspuren aber ein ideales Einsteiger-
Modell. Eine Gitarrentasche ist dabei.
Ebay ich, Versand du.
Da es eine Privatauktion ist, gebe ich keine Garantie drauf.
Es ist auch kein Umtausch möglich.
Viel Spaß beim Bieten, schaut auch auf meine anderen Auktionen.

Wenn man sich diese Gitarre auf dem Foto ansieht, stellt man zwar sofort fest, dass es sich nicht um eine Westerngitarre handelt, aber das hat die Verkäuferin (dessen Name selbstverständlich mein Geheimnis bleibt) anscheinend nicht gewusst. Nun, als ich die Gitarre bekam, sah es mit dem Aufziehen der fehlenden Saiten dann aber etwas anders aus. Die Gitarre ist eine Klassische Nylonsaiten Anfängergitarre gewesen, die optisch durch die sunburst Lackierung und das Griffbrett auf Western getrimmt wurde. Was die Vorbesitzerin als Anlass genommen hat Stahlsaiten auf das Instrument aufzuziehen. An anderer Stelle habe ich schon erwähnt, dass es keine gute Idee ist, dies zu tun (siehe hier). Was das Ergebnis dieses Irrglaubens ist . . . 

Der Saitenhalter

. . . Der Saitenhalter der Gitarre war schon zur Hälfte rausgerissen. Also habe ich mir den Spaß gemacht und die "einfach zu ersetzenden Saiten" (siehe Anzeigentext) ersetzt! Das Ergebnis war, wie ich schon vermutete, der Saitenhalter riss ganz ab. Aber nicht nur das. Die gesamte Decke löste sich von der Zarge, obwohl die Saiten noch nicht einmal vollständig gespannt waren. Das der Saitenhalter schon lange angelöst war, sieht man auf dem Foto, er ist schon rund. 

Hier noch einmal die Decke und der runde Saitenhalter.

Der Saitenhalter war mit 2 Schrauben versehen, so konnte er nicht ganz von der Decke runter. Durch den Zug der Saiten haben sich aber auch die Verleistungen der Decke gelöst. Nun habe ich die Decke mit einem Beitel ganz vom Instrument abgelöst. Damit das geht, muss natürlich auch das Griffbrett runter. Nachdem nun Mechaniken, Griffbrett und Decke entfernt waren, sah der Rest so aus . . .

So, und weil das nun die Seite EXPERIMENTE ist und ich von Experimenten nicht genug bekommen kann, werde ich dieser Gitarre eine neue Sperrholzdecke und einen neuen Saitenhalter verpassen. Dazu später mehr . . .

 

. . . in den vergangenen 3 Wochen habe ich nun der Gitarre eine neue Decke verpasst. Das sah dann so aus:

Anschließend habe ich das gesamte Instrument abgebeizt, dass sah dann so aus:

Um die neue Decke genau anzupassen, fräßt man eigentlich eine Nut um Decke und Boden, um dort Zierleisten aus Holz oder Kunststoff einzuarbeiten. Diese Arbeit dient als Kantenschutz. Außerdem versucht ein Tischler bei der Verarbeitung von Hölzern z.B. im Möbelbau, aber natürlich auch im Instrumentenbau, grundsätzlich die Sicht auf ein Stirnholz zu vermeiden, denn dieses sieht nicht nur unschön aus, es ist auch nur schwerlich zu lackieren. Ich habe mir diese Arbeit jedoch gespart und habe stattdessen ein Rundschliff mit der Oberfräse um die Decke gemacht. Nach einer Lasur sah sie nun so aus:

  

Der Saitenhalter ist natürlich auch neu. Ich habe ihn aus einem Stück Mahagoni geschnitzt.

Wie es weiter geht, erfahrt Ihr später . . .

. . . 3 Monate später . . . 

. . . nach dem ich die Klampfe 3 Monate im Gitarrenständer stehen hatte, wollte ich sie nun mit Klarlack versehen. Als ich Sie in die Hand nahm bekam ich einen kleinen Schreck! Der Hals hat sich verzogen und ich weis nicht warum. Nun werde ich mich mal schlau machen wiso das passiert ist und mir dann Gedanken darüber machen wie ich das wieder gerade bekomme. Wenn es also weiter geht, dann steht es hier. . . 

 

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Die Blumengitarre

 

Die Blumengitarre ist eigentlich mein erstes Experiment was ich je mit Instrumenten begonnen habe. Ich habe von diesem Instrument bereits im Impressum berichtet. Es ist eine sehr schöne klassische Gitarre mit einer massiven Fichtendecke und einem Mahagonikorpus. Sie hat ein Ebenholz Griffbrett und Messingmechaniken. Leider weis ich nicht mehr den genauen Hersteller. Es ist aber ein Instrument aus deutscher Herstellung, nur der Name des Instrumentenbauer war nicht mehr zu lesen. Als ich das Instrument vor vielen Jahren bekommen habe, war die Decke gerissen und auf Grund des Risses unter Spannung, außerdem war eine Leiste des Fächers ausgebrochen. Ich habe 2003 denn Riss repariert, und die ausgebrochene Leiste entfernt. Dann die Decke mit Acryllack in Holzfarben Lackiert. Sie war dann zwar wieder Spielbar ohne zu schnarren, hatte jedoch einen alles andere als Ausgewogenen Klang. Leider habe ich davon keine Bilder. Nach dem ich nun in meinen Experimenten gelernt habe das der Lack auf einer Gitarre weit mehr zum Klangbild beiträgt als ich es je vermutet hätte, habe ich mich noch einmal über dieses einst sehr schöne Instrument her gemacht. 

Ich habe die Decke komplett abgeschliffen und die ehemaligen Risse im Holz noch einmal nachbearbeitet. Dann habe ich der Decke eine neue Fichtenlasur aufgetragen. Da die Risse über mehrere Stellen auf der Decke verteilt waren und die Schallochrosette natürlich auch abgeschliffen war (keine Intarsie), habe ich die Decke von meiner Mutter, die eigentlich Porzellanmalereien macht, mit einem Blumendekor versehen lassen. Nun wurde die Decke und die Zarge in meiner Werkstatt mit einem neuen Klarlack versehen. Ich habe ein 2K Autoklarlack im Verhältnis 1:3:0,5 (Härter : Klarlack : Primer) mit der Lackierpistole aufgetragen. Nach einer ausreichenden Trocknung habe ich die Bünde neu abgerichtet und neue Saiten aufgezogen. 

Nach einer Einspielphase muss ich sagen das die Gitarre wieder ein echtes Schmuckstück für mich ist. Sie hat wieder eine klaren, wenn auch etwas basslastigen aber ausgewogenen Klang und läst sich hervorragend leicht spielen. Dafür das dieses Instrument nun 3 mal von mir einer grauenhaften Prozedur unterzogen wurde und ihr immer noch eine Fächerleiste fehlt ist sie wohl mein bislang schönstes Experiment! 

Hier seht Ihr das Instrument zuerst in der Gesamtansicht (natürlich habe ich auch eine Etikett in dem Gitarrenbauch nicht vergessen um die neue Herkunft zu deklarieren) und dann die Zarge, deren Holz im Laufe der letzten 25 Jahre die das Instrument bereits auf dem "Body" hat eine wirklich schöne Färbung bekommen hat. Zuletzt den Kopf der natürlich meinen Namenszug trägt, wie alle Instrumente an den ich experimentiert habe. Der Aufkleber ist in diesem Fall übrigens unter dem Klarlack. Den Sattel habe ich mit Chlor gebleicht und durch ein hauch dünnes Mahagonifunier leicht in der Höhe korrigiert.

Auf diesen Bildern sieht man die handgemahlene Rosette und die Blumen auf der Decke. Auch der größte Riss den die Decke hatte ist hier zu sehen. Der Klarlack ist noch immer unpoliert da ich Ihn erst einmal einige Monate Aushärten lassen möchte. Bei einem nächsten Seitenwechsel werde ich den Body noch kräftig polieren.

Auf dem Letzten Foto sieht man das Hand made, welches natürlich auch nicht fehlen darf! Für mich ist dieses Instrument ein echtes Schmuckstück geworden.

 

Ich bin mal gespannt welches Instrument mein nächstes Experiment ist. Im Moment sieht alles so aus als würde es sich um meine ersten Erfahrungen mit einer E-Gitarre handeln . . . warten wir es ab.

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Meine erste Archtop     09.05.2006

Also ich habe in der Tat eine E-Gitarre seit meinem letzten Experiment. Allerdings handelt es sich um eine neue Stratocaster Kopie und einer Marshall MG15CDR Combo. Also kein Experiment, außer vielleicht spieltechnisch gesehen. Aber ich habe 2 Gitarren geschenkt bekommen. Zum einen eine alte Wandergitarre mit krummen Hals, auf die ich noch im nächsten Experiment zu sprechen komme. Und zum anderen eine ziemlich alte Archtop. Auf meiner Startseite habe ich ja schon einen Link zu einigen Fotos. Denn bislang habe ich in dieser Woche nur in Erfahrung bringen können das es sich um eine Framus handelt. Also erst einmal zum Zustand. Ich habe diese Gitarre ohne Schlagbrett bekommen und Sie hat einen kräftigen Krasch in der Zarge außerdem ist der Hals krumm und die Bundstäbe sind zu kurz an einigen Stellen (ich vermute die hat mal jemand stümperhaft ausgewechselt). Sie hat einige kleine Ditscher und der Lack ist an einigen Stellen gerissen. Die schrauben der Mechaniken sind ausgerissen und die Mechaniken sowie alle Anbauteile sind stark oxidiert und verschmutzt. Ich werde in den nächsten Tagen mal versuchen etwas darüber in Erfahrung zu bringen und dann entscheiden was mit Ihr passiert. Hier erst einmal ein paar Fotos.

 

Eine echte Herausforderung: Es ist keine Framus, schade denn das wäre so einfach gewesen. Es handelt sich mit ziemlicher Sicherheit um eine Klira, genaues Baujahr so wie Modell sind zur Zeit nicht bekannt. Sie ist wohl etwa zwischen Bj. 1960 und 70. Daher hier noch einmal der Aufruf: Wer etwas über diese Gitarre weiß, dem sei mein Dank Sicher wenn Er/Sie mir ein Mail schreibt. Für die Mithilfe bei der Suche nach dem Hersteller möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei allen Beteiligten bedanken.

Danke an: Martin Hense (Martins Musikkiste), Andreas Polte den Autor von www.archtop-germany.de, Herrn Schnepel bei der Firma Warwick GmbH & Co Music Equipment KG und Michael Palow von Musik-Town.

Mein größter Dank gilt natürlich dem Spender dieses Instrumentes, Danke Markus Hundt! Ich würde mich über ein Mail von Dir freuen...

Nun noch ein paar Bilder vorher . . .

    Die etwas gruselige Saitenlage    Die Zarge hat sich am Boden verzogen! Auch ein Grund für die   schlechte Saitenlage.

  Und hier der böse Zargencrach!

So, nun geht es los.

Zuerst einmal habe ich natürlich die Saiten abgenommen und die Mechaniken ausgebaut sowie den Saitenhalter abgenommen. Die Bunddrähte mussten natürlich auch raus und um den Zargencrach zu korrigieren mussten ich den Boden abnehmen da man bei einer Gitarre mit F-Löchern leider nicht durchs Schalloch arbeiten kann. Nun war Sie nackt, denn eigentlich war nur noch der Hals und das Griffbrett am richtigen Platz.

Ich habe beschlossen den Lack zu erhalten und das Instrument als Vintage zu erhalten. Also bleiben die feinen Risse im Lack, die besonders in der Kopfplatte zu sehen sind.

 

  Links: Hier habe ich einen Mahagonifurnier auf die gebrochene Stelle in der Zarge geleimt.

 

Rechts: Die Gitarre ohne Boden und frisch abgerichteten und geölten Griffbrett.

Wie bereits erwähnt, sind die Schrauben mit denen die Mechaniken befestigt sind, herausgerissen. Um die Mechaniken wieder befestigen zu können, habe ich (siehe links) Zahnstocher in die alten Schraubenlöcher geleimt. Nach dem der Leim trocken war, habe ich die Stellen wieder abgeschliffen und die Mechaniken wieder eingesetzt. Mit frisch gebohrten Löchern.
Nach dem der Boden wieder aufgeleimt war (links) habe ich neue Vintagebunddrähte eingeschlagen (rechts). Und natürlich auch die Mechaniken wieder in ihre neu gebohrten Löcher geschraubt.
So, nun habe ich Ihr noch neue Saiten verpasst. Allerdings habe ich Saiten genommen die eine besonders niedrige Spannung haben, so genannte Folksaiten. Um den Hals nicht zu sehr zu belasten. Der Boden bedarf noch einiger Lackarbeiten durch das neu aufleimen, aber von oben sieht sie doch schon wieder schön aus, oder? Unten rechts könnt Ihr die Saiten sehen die ich aufgezogen habe und wie schön der Hals wieder aussieht mit den neuen Bunddrähten und frisch geölt. Unten links sieht man die jetzt sehr optimale Saitenlage, lässt sich echt komfortabel spielen. Der Klang war auch für mich überraschend. Beschreiben würde ich ihn als, für die Korpusgröße, recht laut aber etwas ohne Brillanz. Nun, alles in allem war es bis hierhin mein zweit schönstes Experiment und ein weiteres optisch schönes und vor allem echtes Vintage Instrument.

Übrigens, wer Interesse an diesem Instrument hat kann mir gerne ein Mail senden.

Zu guter Letzt noch etwas zu den Kosten, wenn ich rein das eingesetzte Material zusammenrechne, dann komme ich auf knapp € 40,-- für die Restauration, wobei das Schlagbrett noch fehlt und noch ein bisschen Lack aufgetupft werden muss, es lohnt sich also ein altes Instrument noch einmal zum Leben zu erwecken!!!

Ich freue mich schon auf mein nächstes Experiment....

 
 

Das nächste Experiment ist schon in der Mache ...

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Da kommt das nächste Instrument auf Euch zu, hier schon mal die Bilder und der Text folgt in Kürze...

GIMA

 

 


 

Hier bald mal wieder ein Instrument der ausgestorbenen Gattung der Wandergitarren . . .